Mama sein wir Frauen young ladies

Eine Entscheidung ist besser als keine

Vor ein paar Wochen wollten mein Mann und ich uns seit Langem wieder einmal auf einen Filmabend auf die Couch legen. Wir freuten uns die ganze Woche schon auf diesen darauf. Da wir aber verschiedene Film-Vorlieben haben, stellte sich dieses Vorhaben allerdings als ziemlich schwer heraus. Schlussendlich verbrachten wir die Zeit damit, uns verschiedene Trailer anzusehen und auf diversen Seiten Bewertungen über Filme durchzulesen, anstatt effektiv einen Film zu schauen. Zu schwer fiel uns die Entscheidung. Schliesslich weinte dann unsere Tochter und der Filmabend war vorbei.

Kennst du Momente wie diese? Momente in denen du dich einfach nicht entscheiden kannst?

Nicht nur kleine Fragen, wie die Wahl eines Films, sondern auch Große fordern täglich von uns eine Entscheidung. Welche Ausbildung soll ich wählen? Welches Studium ist das Richtige? Soll ich den Job wechseln oder nicht? Ist er der Richtige für mich? Gehe ich am Wochenende auf die Geburtstagsfeier oder bleibe ich doch lieber daheim?

Es scheint leichter sich nicht festzulegen, als eine Entscheidung zu treffen. So schieben wir vor uns her, ob wir am Wochenende zur Party gehen oder doch auf der Couch bleiben, überlegen tagelang, ob wir ein Jobangebot annehmen und sind ein halbes Jahrzehnt in einer Beziehung ohne an Hochzeit zu denken. Festlegen schränkt die Freiheit scheinbar ein. Deswegen lassen wir uns lieber alle Optionen offen bis zum Schluss. Manchmal haben wir auch schon eine Entscheidung getroffen, werden dann aber unsicher, ob sie noch immer die Richtige ist.

 

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Wenn wir Entscheidungen aufschieben ist es, wie wenn wir stundenlang in einem Kreisverkehr herumfahren würden und nicht wissen welche Ausfahrt wir nehmen sollen. Wir überlegen hin und her, wägen ab und wünschen uns das Ergebnis schon voraus sehen zu können. Aus Unsicherheit, ob wir wirklich da ankommen wo wir hin wollen, fahren wir lieber noch ein paar Runden, um nicht entscheiden zu müssen. Während wir noch Kreise ziehen sind hunderte Autos an uns vorbei gefahren. Und bleiben mit dem komischen Gefühl zurück versagt zu haben.

Wir leben in einer Welt, in der Wir zu unserem Glück sehr schnell alles haben können. Das Päckchen mit den Büchern bestellen wir heute auf Amazon und haben es morgen mit einem schönen Smiley im Briefkasten. Leider funktioniert dies im wahren Leben nicht immer so. Oft wissen wir nicht was wir wollen oder das gewünschte Ziel scheint einfach zu weit weg und unerreichbar zu sein. Auch wenn ich mir inspirierende Menschen wie Mutter Teresa, Jo Malone oder Joyce Meyer anschaue, die einen Unterschied in dieser Welt gemacht haben, scheint bei ihnen der “Erfolg” einfach vom Himmel gefallen zu sein.

Doch weisst du, warum sie so erfolgreich waren? Sie sind in kleinen Schritten ihren Alltag gegangen und sind treu der Stimme Gottes, ihren Talenten und Fähigkeiten gefolgt. Auch sie hatten zu kämpfen mit Armut, Missbrauch und Vergewaltigung, Sorgen und Ängsten, das hat sie aber nicht abgehalten ihren Weg zu gehen.

Wir denken uns oft, dass wir jetzt schon wissen müssen, was einmal aus uns wird und wo wir einmal stehen werden. Wir haben Angst eine Entscheidung zu fällen, aus Angst, dass wir Zeit, Geld oder Ansehen verlieren. Die Unsicherheit nicht zu wissen, wo wir hinwollen und ob der Weg wirklich zum Ziel führt, lässt uns in Passivität schwimmen. Und dann scheint es leichter einfach nicht zu entscheiden, als sich festzulegen.

Doch weisst du was?

Gott denkt nicht so. Er hat uns Talente und Fähigkeiten gegeben, die wir heute einsetzen dürfen so wie es unseren Möglichkeiten entspricht. Was wir oft als den öden Alltag empfinden, ist für Gott Trainingslager und Vorbereitungszeit auf das was er für uns vorbereitet hat. Was wir als verschwendete Zeit empfinden, ist für ihn Vorbereitung auf das was er vorbereitet hat.

Mich hat einmal ein Zitat von Bishop T.D. Jakes sehr zu denken gegeben: If it´s not the thing, then it´s the thing that leads you to the thing! 

Ich bin mir sicher, keine der oben genannten Frauen wusste, wie ihr Leben einmal aussehen würde und ob die Versprechen, die Gott ihnen gegeben hat wirklich eintreten würden. Sie haben sich von diesem Nicht-Wissen allerdings nicht abhalten lassen, sondern sind in Treue Tag für Tag ihren Weg gegangen. Oft ist es viel wichtiger, wer wir sind – fest im Glauben, in der Liebe und stark in der Hoffnung zum Beispiel – als was für Entscheidungen wir getroffen haben. Es ist wichtig, dass wir durch die Herausforderungen und Kämpfe des Alltags selbstbewusste, treue, liebende und demütige Persönlichkeiten werden, die wissen, dass sie von Gott geliebt sind, denn dann kann er uns verwenden und einsetzen. Dann sind wir bereit wenn es darauf ankommt.

Eine Entscheidung treffen macht frei. Die größte Entscheidung vor der ich wohl einmal stand war die meinen Mann zu heiraten. Als ich an meinem Hochzeitstag nach guter Überlegung und Prüfung Daniel versprochen habe, ihn zu lieben, zu achten und zu ehren bis der Tod uns scheidet habe ich auf den ersten Blick einen großen Teil meiner Freiheit aufgegeben. In Wahrheit wurde ich dadurch aber viel freier. Ich muss mir nun keine Gedanken mehr machen, ob er oder doch ein Anderer besser zu mir passen. Ich muss die Nächte nicht mehr damit verbringen mir zu überlegen, ob ich mit seinen Schwächen leben kann. Am Traualtar habe ich mich entschieden, dass er der Richtige für mich ist und mit Gottes Hilfe können wir unsere Aufgaben anpacken und uns für andere einsetzen. Wir müssen nicht mehr überlegen, sondern können schon tun.

 

 

Hier sind ein paar Tipps, die dir helfen können eine Entscheidung zu treffen:

1. Welche Variante ist langfristig die klügste

Um die richtige Entscheidung zu treffen hilft es sich zu fragen, ob jede einzelne Variante langfristig Sinn macht. Stell dir Fragen wie:

  • Würde ich mit 80 Jahren diese Entscheidung bereuen? Oft erkennen wir, dass ein Weg zwar jetzt attraktiv wäre, aber nicht hilfreich ist die Person zu werden, die wir mit 80 Jahren sein möchten.
  • Stimmt die Entscheidung mit meinen Werten überein? Wachse ich durch diese Entscheidung in der Liebe, im Frieden, in der Freude, in der Authentizität, …?
  • Hilft diese Entscheidung anderen Menschen? Kann ich anderen Menschen damit dienen und sie beschenken, damit es nicht nur mir besser geht, sondern auch meinen Mitmenschen? Hat dieser Weg das Potential gute Früchte zu bringen oder bringt er eher Früchte negative Früchte wie Spaltung, Trauer, Sünde, Egoismus…?

2. Stell dir die Varianten vor

Der Gemeinschaftsleiter von Loretto, Maximilian Öttingen hat einmal den Tipp gegeben, sich die Möglichkeiten vorzustellen und sich genau auszumalen, was wie aussehen könnte. Die Chance ist groß, dass die Möglichkeit am Besten ist, bei der du den größten Frieden im Herzen hast – auch wenn sie vielleicht am Meisten Überwindung kostet.

3. Vertraue auf Gott

Oft glauben wir zwar dass Gott groß ist und gute Pläne mit uns hat, denken uns aber unterbewusst, dass diese Pläne nur eintreten werden, wenn wir keine falschen Entscheidungen treffen.  Da schätzen wir aber Gottes Größe ziemlich gering. Wir fallen nicht aus seinem Gnadenfluss, wenn wir uns anders entschieden haben, als er es sich vielleicht gedacht hat (ausser wir sündigen). Als Kind Gottes darfst du daran glauben, dass auch wenn du eine scheinbar “falsche” Entscheidung triffst, Gottes Pläne für dich dadurch nicht weniger Realität werden. Er ist nicht der, der sagt: “Ätsch, jetzt hast du deine Chance verpasst.” Ganz im Gegenteil. Wie ein liebender Vater nimmt Gott uns immer an die Hand und führt uns auf den Weg der für uns zum Heil und ihm zu Ehre wird. Wir dürfen gerade in Entscheidungssituationen unsere Augen schliessen, ihn um Rat bitten und Vertrauen auf seine ständige Gegenwart und Liebe mutig eine Entscheidung treffen.

4. GO!

Nicht entscheiden und auf den besten Moment warten macht nicht nur dich unglücklich, sondern auch die Menschen um dich herum. Sei mutig und triff eine Entscheidung. Fahr nicht verunsichert im Kreisverkehr herum, sondern nimm eine Ausfahrt und geh! So oft habe ich in meinem Leben schon gemerkt, dass Gott sich im Gehen zeigt und nicht im Warten. Eine Entscheidung ist besser als keine. Gott ist mit dir. Alle Tage bis zum Ende der Welt (Matthäus 28,20)

 

 

 

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1 Comment

  • Philipp
    30. Mai 2018 at 8:09

    Für mich, der richtige Blog zur richtigen Zeit.
    Danke das du das machst Christina!

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